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Gruppenwasserwerk

Wissenswertes über den Zweckverband "Gruppenwasserwerk Vorderrhön"

Seit wann besteht dieser Verband und wo sind seine Abnehmer zu Hause?

Unzureichende Versorgung, ob öffentlich oder private Anlagen, mangelnde Wasserqualität, steigende Einwohnerzahlen, neue Gewerbebetriebe, steigender Wasserverbrauch eines jeden Einzelnen in Dipperz und vielen kleineren Gemeinden führten nach längeren Beratungen zur Gründung eines Verbandes. Gemeinsame Interessen, gemeinsam lösen, macht bekanntlich stark.

Die ständige Initiative der ehemaligen Gemeinde Dipperz und ihrem Bürgermeister Josef Füller in Abstimmung, Beratung und Mithilfe der Aufsichts- und Fachbehörden, führte zu einem guten Ergebnis. Ein zentrales Wasserwerk im Bereich der Vorderrhön wurde angestrebt.

Die ehemals selbständigen Gemeinden Böckels, Dipperz, Keulos, Magretenhaun, Nieberbieber, Rex, Traisbach, Wiesen, Wissels und Wisselsrod waren die Verbandsgründer und schlossen sich am 1. Juli 1957 zum ?Zweckverband Gruppenwasserwerk Vorderrhön? mit Sitz in Dipperz zusammen.

Der 23. September 1962 war ein ebenfalls besonderer Tag. Die neu errichtete Anlage im Verbandsgebiet wurde im Rahmen eines großen Wasserfestes ihrer Bestimmung übergeben und sorgte erstmals für eine geordnete Versorgung in den genannten Gemeindebereichen.

46 km Leitungsnetz waren geschaffen, Wasserwerk und 3 Hochbehälter gebaut, Tiefbohrungen erfolgreich abgeschlossen. 460 bebaute Grundstücke wurden angeschlossen und damit rund 2.970 Einwohner versorgt. Der tägliche Wasserbedarf für Mensch und Tier betrug rund 380 cbm. Jährlich rund 138.700 cbm. Die Baukosten lagen bei rund 3,6 Millionen DM (= rund 1,8 Millionen Euro).

Was haben wir in den letzten Jahren geplant, finanziert, investiert und gebaut, d. h. an Neuerungen geschaffen?

Veranlassung für die Gesamtbaumaßnahme war, dass die Qualität des Wassers aufgrund eines zu niedrigen pH-Wertes nicht mehr den geänderten Bestimmungen der Trinkwasserverordnung genügte. Eine Untersuchung der vorhandenen Wasseraufbereitungsanlagen im April 1996 führte zum Ergebnis, eine Erneuerung ins Auge zu fassen.

Zur kurzfristigen Erfüllung der Forderungen der Trinkwasserverordnung wurden nach Genehmigung im Herbst 1996 in den Hochbehältern Schneeberg und Eichberg Natrondosierungsanlagen installiert. Diese Maßnahme war allerdings nur als Übergangslösung gedacht und auf zunächst 3 Jahre begrenzt. Gleichzeitig wurde auch zur sicheren Versorgung angestrebt, den Hochbehälter Schneeberg um eine dritte Kammer um 250 cbm auf 650 cbm zu erweitern.

Am 29.11.1997 fasste die Verbandsversammlung den Grundsatzbeschluss für die gesamten notwendigen Arbeiten. Das Büro Köhl in Fulda wurde mit der Planung beauftragt. Unzählige Beratungen, Informationen und auch eine Besichtigung waren die Folge. Ein 1. Vorentwurf wurde im Juli 1998 durch das Staatl. Umweltamt Bad Hersfeld geprüft. 3 Varianten wurden auf Baukosten, Wirtschaftlichkeit und Folgekosten untersucht. Am 29.9.1998 entschieden sich die Verbandsgremien wegen der Ortsnähe und der weiteren anderen Vorteilen, wie z. B. Erschließung, Wartung, für nur eine zentrale Anlage.

Wie sieht die Versorgung heute aus?

Im Verbandsgebiet leben mehr als 6.000 Einwohner, 85 km Leitungsnetz sind vorhanden und zu warten. Eine zusätzliche Tiefbohrung wurde vor Jahren erfolgreich niedergebracht.

Der tägliche Wasserbedarf liegt mit 1.260 Abnehmern bei 800 cbm/Tag - somit jährlich rund bei 290.000 cbm. Durch Wasserlieferungsverträge mit den Gemeinden Dipperz, Hofbieber, Künzell und dem Verband Florenberg versorgen wir weitere Ortsteile in diesen Bereichen mit etwa 55.000 cbm/Jahr. Von der Gemeinde Dipperz werden im Bereich Külos kleinere Mengen - rund 2.500 cbm/Jahr - bezogen.

Aufbereitungsverfahren:

Durch Zugabe von Sauerstoff wird Kohlensäure ausgegast. Anschließend läuft das Wasser über natürliches Filtermaterial (halbgebranntes Dolomit). Als Nebeneffekt bei der Entsäuerung ergibt sich eine leichte, wünschenswerte Aufhärtung bei weichem Wasser.

Die Planung für die fernwirktechnische Ausrüstung und Erneuerung bzw. Erweiterung der Messtechnik wurde dem Büro Bollig und Partner ? heute Rauschenberg Ing. GmbH -übertragen. Die Kostenermittlungen ergaben eine Bausumme von über 2.000.000,- ?. Die Maßnahme wurde mit Landesmitteln gefördert.

Um die Grundstückseigentümer in der immer schwieriger werdenden Zeit zu entlasten, haben wir nach eingehenden Beratungen von der Möglichkeit einer Erhebung eines Wasserbeitrages abgesehen. Da die geschaffenen Verbesserungen für alle Wasserabnehmer von Vorteil sind, sollen diese Kosten auch von allen Nutzern getragen werden, dass heißt über die Wasserbezugsgebühren. Hierüber war man sich in den Gremien des Verbandes einig.

Nach erfolgter öffentlicher Ausschreibung im Januar 2000, der Auftragsvergabe, wurde am 30.3.2000 mit den Arbeiten begonnen. Die günstige Ausschreibungszeit zu Beginn eines Jahres hat dazu geführt, dass die Submissionsergebnisse im Rahmen der Kostenvoranschläge und der Finanzierung lagen. In der Bauzeit sind größere Zeitverzögerungen, auch Dank einer aufmerksamen Bauleitung und der leistungsfähigen bekannten Firmen nicht eingetreten. Alle Arbeiten waren gut abgestimmt. Von Schadensfällen ? insbesondere Unfälle, während der Bauzeit sind wir verschont worden.

Die behördliche Bauabnahme war am 3. Juli 2002. Nennenswerte Mängel wurden nicht festgestellt. Erfreuliches Ergebnis für alle Beteiligten.

Was haben wir in den 2 ½ Jahren Bauzeit geschaffen?

Neubau einer zentralen Trinkwasseraufbereitung

Erweiterung des Hochbehälters Schneeberg um 250 cbm Inhalt

notwendige Veränderungen am Hochbehälter Eichberg und am bisherigen Wasserwerk Armenhof

neue Dachkonstruktionen auf den Hochbehältern Schneeberg und Eichberg

Veränderungen an Tiefbrunnen

Einrichtung des Prozessleitsystems einschließlich neuer Transportleitungen von den Hochbehältern Schneeberg und Eichberg zum neuen Wasserwerk.

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